Die Menschen sind verschieden, und das finden wir gut! Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten, ihrer Kreativität und Produktivität, ihrer Einstellungen und vielfältigen Meinungen, ihrer Lebensentwürfe, ihrer Partnerwahl und ihrer sozialen Verantwortung.
Der Einzelne lebt im Spannungsfeld zwischen seinem Ich und seiner Mitwelt. Egoismus und Isolation lassen Individuen verkümmern. Das Eingehen von sozialen Bindungen ist Teil einer freien Lebensentfaltung.
Für uns heißt Freiheit, die eigene Identität in sozialer Verantwortung zu leben. Die Pflicht zur sozialen Verantwortung und das Recht auf größtmögliche persönliche Freiheit sind untrennbar.
Der Staat stellt die Rahmenbedingungen, die die Menschen- und Bürgerrechte schützen. Diese Rahmenbedingungen sind eine freiheitliche Rechtsordnung, das staatliche Gewaltmonopol und die soziale Grundsicherung.
Indem der Staat sich auf das Wesentliche beschränkt, schafft er Freiräume für die Kreativität und Produktivität des Einzelnen und ermöglicht die Privatisierung der Verantwortung für das Funktionieren unserer Gesellschaft.
Der Bürokratiestaat bevormundet den Bürger. Der Steuerstaat enteignet Leistungen und Chancen. Der Schuldenstaat vernichtet Zukunft. Der Wohlfahrtsstaat verteilt an alle ein wenig. Wir wollen den liberalen Sozialstaat, der seine Hilfe wirksam auf die wirklich Bedürftigen konzentriert.
In der Familie werden Bindungsfähigkeit und Toleranz entwickelt sowie soziale Verhaltensnormen gelebt. Darüber hinaus übernimmt die Familie die Fürsorge gegenüber Kindern, aber auch – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – gegenüber Kranken, Alten und hilfsbedürftigen Menschen, und ist somit eine tragende Säule auch des Gesundheitssystems. Die Eigenverantwortung für Gesundheits- und Altersvorsorge hat für Liberale Vorrang, unbeschadet der staatlichen Verpflichtung, auch im Alter oder bei Krankheit die Würde des Menschen zu garantieren.
Aber neben die traditionelle Ehe treten auch andere Formen des Zusammenlebens in neuen Verantwortungsgemeinschaften. Für uns sind alle Lebensgemeinschaften wertvoll, in denen Menschen Verantwortung füreinander übernehmen.
Die Schule ergänzt die Erziehung in der häuslichen Gemeinschaft, kann sie aber nicht ersetzen. Differenzierte Ansprüche der Gesellschaft an den Einzelnen erfordern ein sicheres Grundwissen und ein spezielles Ergänzungswissen.
Die liberale Bürgergesellschaft braucht Bildung und Ausbildung als elementare Voraussetzung für Freiheit, Toleranz und Leistungsfähigkeit. Chancengleichheit am Start darf nicht Gleichheit der Ergebnisse am Ziel bedeuten.
Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, unsere Kinder individuell zu fördern. Die Schule muss den Bedürfnissen von Schülern, die in ihrer Lernfähigkeit beeinträchtigt sind, ebenso gerecht werden wie denen besonders begabter Schüler.
Schule braucht Wettbewerb. Mithilfe von veröffentlichten Rankings wird Transparenz bezüglich Unterrichtsqualität und Lernerfolg an den einzelnen Schulen geschaffen.
Eltern wählen in einer Schullandschaft der Vielfalt und Profilbildung das für ihre Kinder individuell passende Angebot aus.
Meinerzhagen, den 09.07.2006