Am Donnerstag vergangener Woche trafen sich die FDP-Fraktion und der Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins Bernd-Martin Leonidas zu einem Gedankenaustausch. Thema war die zukünftige Entwicklung der Meinerzhagener Innenstadt.
„Zurzeit verliert Meinerzhagen etwa 20 Einwohner im Monat. Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung wird unsere Stadt in 15 Jahren bis zu 3.000 Einwohner weniger haben als heute“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Sanden. „Einer solch dramatischen Entwicklung kann man nur dann etwas entgegensetzen, wenn aus dem Rathaus heraus eine aktive Wirtschaftsförderung betrieben wird, um Arbeitsplätze für junge zuzugswillige Familien zu schaffen, und wenn wir Meinerzhagener alle zusammen dafür sorgen, dass der Stadtmarketingprozess erfolgreich wird, damit Kaufkraft in der Stadt gehalten und vor allem von außerhalb nach Meinerzhagen gebracht wird.“
Dazu Bernd-Martin Leonidas: „Stadtmarketing ist trotz der Entwicklung des Teulings-Konzeptes immer noch Aufklärungsarbeit in Meinerzhagen. Von daher freue ich mich, dass der Stadtmarketing- Verein zunehmend ein immer größeres Interesse erfährt und auch ein Forum in diesem politischen Kreis bekommt.
Schließlich sind Politiker nicht nur Meinungsführer, sondern auch Multiplikatoren und Entscheider über Projekte, die der Stadtmarketing Verein mit vielen Akteuren der Stadt entwickelt und verwirklichen möchte. Von daher kann der Stadtmarketing-Verein, und damit die in ihm organisierten Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Unternehmen, nur so erfolgreich sein, wie er von den Politikern und den Mitarbeitern der Verwaltung ernst genommen wird und von ihnen auch als einmalige Chance für Meinerzhagen verstanden wird“, so der Geschäftsführer des Stadtmarketing weiter.
Was nutzen uns am Ende die besten Ideen und Projekte der Bürgerinnen und Bürger, wenn sie keine Lobby finden.“
FDP und Leonidas sind sich einig darin, dass der Facheinzelhandel und die Meinerzhagener Gastronomie alleine nicht mehr in der Lage sind, die Innenstadt zu beleben. Die Leistungsträger an einen Tisch zu bringen, gemeinsame Projekte aufzusetzen, das ist unter anderem Aufgabe des Stadtmarketing-Vereins. Die Politik und Verwaltung muss hier die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, ihre Instrumente im Sinne der Stadt einsetzen und so den Weg für einen funktionierenden Stadtmarketingprozess ebnen.
Es wäre aber viel zu einfach, die Ursachen für die Verödung der Innenstadt auf die fehlende Einigkeit der Akteure zu schieben. Die Ursachen sind viel komplexer und weitläufiger. Die demographische Entwicklung, dezentral gelegene Einkaufszentren oder das veränderte Einkaufsverhalten sind nur einige Gründe für den Kaufkraftabfluss, dem man gemeinschaftlich entgegenwirken muss.
Leonidas: „Der Tagestourismus kann hier ein Schlüssel sein. Dafür ist es aber notwendig, dass wir in Attraktionen und Alleinstellungsmerkmale wie das Warnamt oder die Schanze investieren.
Attraktive, qualitativ anspruchsvolle Events und andere „Highlights“ tragen dazu bei, das Image der Stadt zu steigern und Besucher in unsere Stadt zu holen, was sich am Ende auch entscheidend auf die Standortqualität Meinerzhagens und die Wettbewerbssituation zu anderen Städten positiv auswirken wird.“
Fazit: Ein Gespräch, das im Zeichen von Bewusstsein schaffen und Umdenken stand, das für alle Gesprächsteilnehmer gewinnbringend war und das die Erkenntnis brachte, dass ein koordiniertes, gemeinsames Vorgehen im Interesse der ganzen Stadt ist.
„Von daher ist es auch das Bestreben des Stadtmarketing Vereins, diesen begonnen Weg weiter zu verfolgen und mit den Meinerzhagener Fraktionen und Institutionen das Gespräch zu suchen. Wer Interesse an einem Informations- und Gedankenaustausch hat, kann sich natürlich auch selbst beim Stadtmarketing einfach melden“, so Bernd-Martin Leonidas.