(Meinerzhagen 21.06.09) 600.000 Ausbildungsplätze im Rahmen des Ausbildungspaktes zu schaffen ist sicherlich eine gute und richtige Zielsetzung, doch die von Realität losgelösten Forderungen des Arbeitministers Scholz (SPD) sind nichts anderes als Wahlkampf und Populismus. Im Rahmen des Ausbildungspaktes, in dem sich die Industrie und das Handwerk verpflichten auszubilden, müssen auch die Kommunen, der Bund und die Länder ihren Anteil dazu beitragen, dass dieser erfüllt werden kann.
Jeder, dem ein Ausbildungsplatz zur Verfügung gestellt wird, muss auch in der Lage sein, diese Ausbildung mit Erfolg abzuschließen.
Dazu müssen Bund und Länder deutlich mehr in eine Strukturreform des Bildungswesens investieren, als dies heute schon geschieht. Aber auch die Kommunen können und müssen das Ihre dazu beitragen, dass in Zukunft kein Schüler ohne Schulabschluss, der die Voraussetzung für eine erfolgreich absolvierte Ausbildung ist, die Schule verlassen muss.
Beispielsweise werden in anderen Städten längst Bildungspartnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen sowie „Bildungspatenschaften“ zwischen engagierten, ehrenamtlich arbeitenden „Bildungspaten“ und ihren Schülern praktiziert. Diese „Bildungspaten“ führen die Azubis von morgen bereits in der Schule durch gezielte, praxisbezogene Förderung an ihr späteres Berufsleben heran. Defizite in einzelnen, zumeist naturwissenschaftlichen Bereichen können so im Vorfeld abgebaut werden.
Die FDP Meinerzhagen mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Reiner Ronge fordert daher, dass auch in Meinerzhagen die Stadtverwaltung hergeht und die Schulen, das Handwerk und die Industrie an einen Tisch holt um gemeinsam ein Konzept zu entwickeln, dass neben der Einrichtung von Bildungspartnerschaften auch eine Möglichkeit zur individuellen Einzelförderung durch Bildungspaten vorsieht.
Nur so können wir der Verantwortung gerecht werden, die wir gegenüber nachfolgenden Generationen haben. Eine reine populistisch formulierte Forderung nach Ausbildungsplätzen ist im Wahlkampf zwar gut, Herr Scholz, doch nachhaltige und zukunftsorientierte Konzepte sehen anders aus!