Grünes Licht für die Haushaltsansätze im Bereich Digitalisierung und IT gab der Ausschuss für Digitalisierung und E-Government im Lüdenscheider Kreishaus.
Premiere: Als erster Fachausschuss tagte der Ausschuss für Digitalisierung und E-Government unter Vorsitz vom FDP Kreistagsabgeordneten Kai Krause im neuen Sitzungssaal des Kreishausanbaus und kam in den Genuss der modernen Ausstattung. Die Sitzung stand ganz im Zeichen der Haushaltsberatungen. Bevor Andreas Lüsebrink, Fachdienstleiter Digitalisierung und IT, den Ausschussmitgliedern anhand einer Power-Point-Präsentation die Hauptausgabenposten in 2025 erläuterte, ging er kurz auf die Herausforderungen im Jahr 2024 ein.
Gut ein Jahr nach dem Cyber-Angriff auf die Südwestfalen IT, der mehr als 70 Kommunen und Kreisverwaltungen lahmgelegt und vor Ort zahlreiche Not- und Übergangslösungen zur Folge hatte, ist nun die Rückkehr in den Normalmodus erfolgt und fast alle Anwendungen sind wieder funktionstüchtig. Beim Märkischen Kreis konnte so unter anderem das Bürgerportal mit rund 130 Dienstleistungen und das Dokumentenmanagementsystem wieder in Betrieb genommen werden. Auch die vom Bundesministerium geförderte Digitalisierung im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD-Pakt) wurde umgesetzt und das verwaltungsinterne Wissensmanagement weiter ausgerollt. Zum Jahreswechsel soll auch die neu gestaltete Homepage des Märkischen Kreises an den Start gehen.
Vor eine weitere logistische Herausforderung stellte den Fachdienst IT und Digitalisierung im vergangenen Jahr die IT-Anbindung und Ausstattung des neuen Kreishausanbaus inklusive der Umzüge, die Umstellung auf Windows 11, die Einführung einer neuen Zeiterfassungssoftware sowie Elektronische Wegweiser im Lüdenscheider Kreishaus. Investiert wurde auch in die Sicherheits-Systeme. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Gefahr möglicher Hackerangriffe zu sensibilisieren, wurde zusätzlich eine Kampagne mit einer E-Learning-Plattform gestartet. Der Erfolg wird unter anderem mit simulierten Phishing-Mails überprüft. Im Bereich des Notfalls- und Kontinuitätsmanagement (BCM) hat der Fachdienst begonnen, geschäftskritische Prozesse strukturiert zu erfassen.
Handlungsschwerpunkte für das kommende Jahr sieht Andreas Lüsebrink neben der Weiterführung der bereits begonnenen Projekte unter anderem im Aufbau eines neuen Serverraums, in der Wiedereinführung des Intranets als Informationsmodul für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in der Implementierung von Smart Region / Digitaler Zwilling sowie der Konzepterstellung für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotic Prozess Automation (RPA). Zudem wird eine zentrale Scanstelle zur Digitalisierung der Eingangspost eingerichtet. In die Netzwerksicherheit investiert der Kreis mit der Inbetriebnahme einer Netzersatzanlage, einem neuen Netzwerk- und Server-Monitoring und einem Rund-um-die-Uhr-Bereitschaftsdienst.
Für den gesamten Aufgabenbereich Digitalisierung und IT ist im kommenden Jahr ein Zuschussbedarf in Höhe von rund 16,8 Millionen Euro vorgesehen, 1,3 Millionen Euro mehr als für das aktuelle Jahr 2024. Für die Bewältigung der vielfältigen Aufgaben plant der Fachdienst IT und Digitalisierung ab 2025 mit insgesamt 61 Stellen, vier Stellen mehr als im Jahr 2024. Die Zahlungen an die SIT werden sich nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Sicherheitsvorkehrungen deutlich erhöhen. Andreas Lüsebrink geht von einer Steigerung der Umlage um geschätzt 10,8 Prozent auf fast 2 Millionen Euro (2024: 1,76 Millionen Euro) aus. Kostensteigerungen in Höhe von rund 22 Prozent auf knapp 3,3 Millionen Euro sind auch durch die Umstellung der Softwarehersteller von Lizenz- auf Mietmodelle und den damit verbundenen Wartungsverträgen zu erwarten. Fast 1,7 Millionen Euro investiert der Kreis 2025 in die Hardwareausstattung der Förderschulen.