Für die weiterführenden und berufsbildenden Schulen hat das Schulministerium NRW heute die Einführung der Maskenpflicht im Klassenraum verkündet. Der Mund-Nasen-Schutz muss dort nun auch im Unterricht getragen werden.
Die Grundschüler haben es da noch etwas besser, hier entfällt die Pflicht zur Maske, wenn die Kinder sich an ihrem festen Platz aufhalten.
Ja – das ist sicher. Aber nutzt es auch was? Da sagen wir nein. Wir haben Sommer und verdonnern unsere Kinder in einem Raum mit 30 anderen Kindern eine Maske zu tragen? In Chemie- oder Physiksälen, die kaum ein Lüftungsfenster haben?
Das ist in keinem Fall eine Rückkehr zum Schulalltag. Liebe Frau Gebauer – das können Sie uns so nicht verkaufen.
Selbst in Bayern denkt man da kreativer. Hier gibt es ein Stufenmodell, das die Maskenpflicht im Unterricht ab 20 Infektionen pro 100.000 Einwohnern (letzte sieben Tage) vorschreibt. Hier wäre Stand heute in NRW wohl ausschließlich der Kreis Kleve betroffen. Mit 6,6 Infektionen im Märkischen Kreis liegen wir da in jedem Fall deutlich drunter. Geht aber scheinbar nur im konservativen Bayern. Schade!
Wir fordern hier eindringlich das Schulministerium NRW zur Nachbesserung auf. Das ist ein Schulstart, der auf dem Rücken unserer Kinder ausgetragen wird.
Liebe Frau Gebauer, wir laden Sie heirmit herzlich ein, einen ganzen Schultag bei 32°C mit unseren Kindern gemeinsam im Klassenraum zu verbringen.
Ihr Ortsverband Meinerzhagen
Und eine weitere Anmerkung wollen wir an der Stelle auch noch loswerden: Haben wir nicht gerade erst an anderer Stelle die Schutzverordnung deutlich gelockert? In Freibädern und Freizeitbetrieben geht das jetzt wieder deutlich einfacher. Warum geht es da und bei unseren Kindern nicht?
Arme Kinder.
Digitaler Unterricht spielt unserer Meinung nach deshalb auch im Schuljahr 2020/21 eine außerordentlich wichtige Rolle. Hier müssen wir dringend aktiver werden. Die letzten Monate haben gezeigt, dass gerade in diesem Themenfeld noch ein immenser Nachholbedarf besteht. Und damit meinen wir nicht nur die Leitungen. Auch an Konzepten, Software und nicht zuletzt an Schulungen für Lehrer und Schüler darf es nicht fehlen.
Mit einer vernünftigen Digitalstrategie könnte man nämlich im Falle von hohen Infektionszahlen zusätzlich die Klassengröße verkleinern und nur hälftigen Unterricht anbieten. Dann könnten die Maskenpflicht vielleicht auch bis zu einer Infektionszahl von 40 auf 100.000 oder ähnlich vermieden werden.
Ein Stufensystem hätte darüber hinaus den Vorteil, dass auch die Schulen sich mal auf etwas einrichten können. Gerade in diesen Zeiten ist das besonders wichtig. Allerdings werden unsere Schulleitungen und die Lehrkräfte meist im Regen stehengelassen. Extrem wenig Zeit zur Umsetzung der Regelungen. Darüber hinaus erfahren sie oft genug alles neue aus der Presse. Kein glücklicher Umstand.
Die Regelung ist zunächst befristet bis zum 31.08.2020. Es wäre aber schön, wenn vorher die Einsicht käme.